E-Mail:
chris.enzinger [at] medunigraz.at
Adresse:
Medizinische Universität Graz
Abteilung für Allgemeine Neurologie
Auenbruggerplatz 22
8036 Graz
Telefonnummer:
+43 (0)316 385 - 2385
Webseite:
https://neurologie.uniklinikumgraz.at
Vereinsstatus:
Mitglied
Vorstand
Seit 1997 kontinuierliche Forschungstätigkeit mittels moderner bildgebender Methoden (Magnetresonanztomographie; MRT) mit der Zielsetzung einer Erweiterung unseres Verständnisses physiologischer und pathologischer Funktionsabläufe des Zentralnervensystems auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose, des Schlaganfalls und der altersbezogenen Kleingefäßerkrankung des Gehirns (zerebrale Mikroangiopathie, MAP).
Das Gehirn kann lernen – das hilft uns nicht nur ein Leben lang in der Bewältigung neuer Situationen, sondern auch wenn Funktionen dieses wichtigen Organs durch Zerstörung ausfallen. In welchem Ausmaß und auf welche Weise derartige Lernprozesse – oder im Falle der Schädigung besser: „Umlern“prozesse – genau stattfinden, ist jedoch weitgehend unbekannt. Die Entwicklung neuer Verbindungen zwischen Nervenzellen und ihre „Umorganisation“ (Faktoren der so genannten neuronalen Plastizität) sowie Zellreparatur und Zelldifferenzierung helfen Verletzungen des Nervensystems zu kompensieren. Gezieltes Üben verloren gegangener Funktionen (Neurorehabilitation) wirkt über diese Mechanismen. Was dabei genau geschieht, kann mittlerweile auf verschiedene Weise gemessen und im Gehirn vor allem auch durch die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), diffusionsgewichtete Bildgebung (DTI) oder voxelbasierte Morphometrie (VBM) – abgebildet werden.
Gezielte zusätzliche Förderung von Plastizität und Reparatur erscheint notwendig und grundsätzlich möglich, ist bisher in der klinischen Anwendung allerdings noch nicht etabliert. Das Forschungsziel meiner Forschungseinheit “Neuronale Plastizität und Reparatur” besteht deshalb darin, zuerst die Mechanismen der funktionellen Wiederherstellung nach Schädigungen des Nervensystems besser zu ergründen. Gleichzeitig sollen auch Auswirkungen neurorehabilitativer oder medikamentöser Maßnahmen evaluiert und basierend auf den resultierenden Ergebnissen optimiert werden. Dies beinhaltet auch Aussagen zu individuellen Erfolgschancen einer Behandlung und zur personalisierten Therapieanpassung. Das mittelfristige Ziel besteht schließlich in der Entwicklung neurobiologisch fundierter Trainingstechniken sowie neuer Therapieansätze zur Förderung neuronaler Plastizität und Reparatur.
Diesen Fragestellungen wird besonders intensiv bei Schlaganfall, Multipler Sklerose und neurodegenerativen Erkrankungen unter bevorzugter Anwendung moderner bildgebender Verfahren nachgegangen, wobei auch alterungsbedingte Änderungen in der Funktion des Gehirns Beachtung finden.
Die Ergebnisse dieser Forschungsbemühungen aus dem Bereich „Bildgebende Neurologische Forschung“ der Universitätsklinik für Neurologie (Leiter: Univ. Prof. Dr. F. Fazekas) wurden in zahlreichen Publikationen in Form von Originalarbeiten und anhand von Vorträgen auf nationalen und internationalen Kongressen dokumentiert (s. Kurzdarstellung der fünf wichtigsten Forschungsprojekte, Pubmed und Institutionen). Der Erfolg dieser wissenschaftlichen Tätigkeit resultiert unter anderem aus der erfolgreichen Kollaboration mit der Klinischen Abteilung für Neuroradiologie der Universitätsklinik für Radiologie (Leiter: Univ. Prof. Dr. F. Ebner, vormals: „Gemeinsame Einrichtung Magnetresonanz“). Im Rahmen eines 15-monatigen “Erwin-Schrödinger” Auslandsstipendiums des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) wurden nun am “Centre for Functional MRI of the Brain (FMRIB)” (Leiter: Univ. Prof. Dr. PM Matthews) an der Universität Oxford neueste Kenntnisse betreffend Imageanalytik auf dem Gebiet der funktionellen Magnetresonanztomographie an einem internationalen Referenzzentrum erworben.